Möglichkeiten des Online-Marketing

Online-Marketing ist die Marketingform der Zukunft - einfach weil sie dem klassischen Offline-Marketing so haushoch überlegen ist. Anzeigen in Magazinen, Zeitungen, als Postwurfsendungen - all das ist vergleichsweise wirkungslos verglichen mit Online-Werbemaßnahmen - zumal inzwischen fast jeder, der ein Problem lösen will oder eine Dienstleistung braucht, zuerst im Internet sucht. Die Kundengewinnung teilt sich dabei in zwei Phasen auf: 

   1. Aufmerksamkeit generieren (Traffic - also Besucherverkehr erzeugen)

   2. Interessenten in Kunden verwandeln (sog. Conversion)

Trafficstrategien

Die einfachste - mitunter die wirksamste Form - Besucherverkehr zu gewinnen, ist SEO (Search Engine Optimization, also Suchmaschinenoptimierung). Wer auf den obersten 5 Rängen von Google (hinter den Anzeigen) rangiert, hat schon gewonnen. Aber dorthin zu gelangen, ist langwierig und macht eine Menge Arbeit (oder kostet Geld, um sich z.B. genügend viele Texte schreiben zu lassen. Ein Blogartikel z.B. kostet bei mittlerer Qualität etwa 80 Euro. Das ist zwar extrem günstig, aber es läppert sich mit der Zeit). Wer eine sehr spezielle Nische besetzt, der fährt mit SEO langfristig am besten. 

Zweitwichtigster Punkt sind Backlinks - also Rückverlinkungen auf die eigene Seite von bestimmten Foren oder Plattformen aus. Viele Plattformen haben selber die Qualität von Suchmaschinen und werden als solche auch genutzt (Youtube ist z.B. die zweitgrößte Suchmaschine). Hier - passend zu den Unternehmensprodukten oder Dienstleistungen - Links unterzubringen, liefert mitunter einen langzeitlichen Besucherverkehr. 

Nicht fehlen sollte die Präsenz auf sozialen Plattformen - zuvorderst Instagram, Facebook und Youtube. Auf Facebook genügt dabei, eine Fanpage einzurichten, also eine Geschäftsseite, die nicht unbedingt viel Inhalt aufweisen muss. Hauptsache sie ist da. Wenn sie bedient wird, um so besser. Wer sein Business von Hand aufpeppen will, kann von diesen Plattformen aus Freunde werben und sie dann irgendwann auf eigene Produkte aufmerksam machen - darf aber nicht zu plump sein, und es ist eher für Einzelunternehmer angebracht, weniger für Großunternehmen. Aber Werbeanzeigen auf Artikel der Fanpage zu schalten und von dort weiter in einen Verkaufskanal (Funnel) zu leiten, ist eine durchaus erfolgversprechende Strategie. 

Die Vorteile bezahlter Werbeanzeigen

Die Anzeigenschaltung selbst ist so etwas wie die Königsdisziplin unter den Traffic-Generatoren. Sie kostet am meisten, geht aber am schnellsten, und wenn alles optimiert ist und jeder investierte Euro zwei Euro zurückfließen lässt, dann kann das Business sogar skaliert werden. Mehr Werbeinvestitionen führen dann automatisch und statistisch gesichert zu mehr Umsatz. Freilich, je mehr Menschen auf diesen Zug aufspringen, um so schwieriger wird es, hier lukrativ zu werden. 

Für Anzeigenschaltungen eignen sich in erster Linie die großen Universalplattformen wie Facebook, Instagram, Google, Youtube, Twitter, Pinterest, LinkedIn oder XING. Diese wissen so viel über ihre Nutzer extrem viel, so dass es möglich ist, die Anzeigen laserscharf auf ein gern kaufendes Zielpublikum zuzuschneiden. Der Ort kann eingegrenzt werden, die Interessen, das Verhalten etc. Und wenn die ersten Personen eine Anzeige angeklickt haben, kann man die Plattformen anweisen, die Anzeigen nur noch an Personengruppen mit ähnlichen Eigenschaften auszuspielen wie jenen, die bereits geklickt haben. Das lässt sich mit der Zeit immer weiter verfeinern. Data-mining heißt diese Methode - also Gold schürfen in den Profildaten der Plattformnutzer. Ab da werden Werbeanzeigen in aller Regel lukrativ (wenn das Produkt stimmt). Es muss allerdings permanent nachoptimiert werden, weil Werbeanzeigen eben auch altern. Mit der Länge der Laufzeit werden sie schwächer.  

Der große Unterschied von Online-Werbeanzeigen zu Offline-Werbeanzeigen ist, dass Feedbacks eingeholt, also der Effekt jedes Handgriffs gemessen werden kann. Dadurch lässt sich der gesamte Verkaufsweg von vorne bis hinten durchoptimieren, bis ins Detail. In der Kunst der Optimierung liegt der Gewinn. Absolute Selbstläufer sind Werbeanzeigen nie.


Conversion-Maßnahmen

Das bis hierher Genannte sind zunächst alles nur Maßnahmen, um Aufmerksamkeit zu wecken. Im zweiten Schritt geht es nun darum, die Interessenten in Kunden zu verwandeln. Es wäre viel  zu aufwändig und teuer, einen Interessenten, kaum dass er einmal auf die eigene Seite gefunden hat, ihn mir nichts, dir nichts wieder in die weite Welt ziehen zu lassen. Also geht es darum, irgendwelche langfristigen Interaktionsmöglichkeiten aufzubauen. Das ältest bewährte Mittel dazu ist E-Mail-Marketing. 

Email-Marketing

Diese Grande-Dame des Marketings ist ziemlich in die Jahre gekommen. Die Öffnungsrate von E-Mails liegt bei unter 25%. Trotzdem lohnt sich E-Mail-Marketing, weil bei genügend großer Liste eine einzige mail genügt, um mit einem Schlag gleich mal wieder mehrere Verkäufe zu initialisieren. Werbeanzeigen ohne gleichzeitig E-Mail-Marketing zu betreiben, ist nicht nachhaltig genug. In der Branche heißt es: In der Liste liegt das Geld. Ein Facebook-Konto kann bei zu aggressiver Werbung schnell mal gesperrt werden, die Liste aber bleibt. 

Facebook-Messenger-Marketing

Die kleine - und jüngere - Schwester des E-Mail-Marketings ist das Messenger-Marketing auf Facebook. Messages sind schlanker, die Kommunikation ist flotter, aber wenn es sehr viele Menschen machen, wird es auch schneller nervig. Überhaupt wird im Online-Marketing alle paar Monate eine neue Sau durch's Dorf gejagt. Eine Mode kommt so schnell, wie sie teils auch wieder geht. Erfolgreich einsetzen lässt sich jedes Instrument, bloß stumpft es mit der Zeit auch zuverlässig ab. 

Gleichwohl, selbst wenn die Öffnungsraten in der großen Informationsüberflutung gering oder geringer werdend sind, öffnen doch - je nach Betreff oder Anlass - immer auch andere Personen die Post. Von daher werden auf längere Sicht eben viel mehr Menschen erreicht, als es der Öffnungsrate entspricht. 

App-Marketing

Was sich bisher noch am wenigsten abgenutzt hat und gerade im Kommen ist, ist App-Marketing. Das ist besonders effizient und elegant, weil Apps freiwillig mit der Aussicht auf Mehrwert herunter geladen werden. Im Vordergrund steht nicht die Botschaft: 'Ich möchte mich mit Infomeldungen an Deine Fersen heften, damit ich Dich immer wieder mal zum Kauf animieren kann', sondern: 'Ich biete Dir Komfort und diverse Nutzenfunktionen an - kostenlos. Bediene Dich. Dass sich durch das Herunterladen der App automatisch die Möglichkeit eröffnet, künftig Pushnachrichten an diese Person zu senden (die auf Angebote, auf Newsletter, Neuigkeiten etc. hinweisen kann), wird an dieser Stelle nicht so laut gesagt. Die Öffnungsrate von Pushnachrichten ist riesig, die großen Plattformen protegieren zur Zeit Werbeanzeigen auf Apps, und wer einmal auf dem Handy des Kunden gelandet ist, der ist mit ihm quasi per Du. Das ist extrem smart und zur Zeit noch weitestgehend konkurrenzlos. 

Der frühe Vogel fängt den Wurm

Das vermeintlich Gute am Online-Marketing ist, dass es kompliziert ist. Deshalb scheuen sich bislang noch viele, hier einzusteigen. Wer aber den Einstieg wagt, hat aktuell noch eine exzellente Chance, die Konkurrenz hinter sich zu lassen. Die Entwicklung ist halt rasend schnell, und es gilt im Online-Marketing noch mehr als anderswo: Jeder will der Beste sein, und so entsteht dann der Durchschnitt. Es ist also Kreativität gefragt. Die voll automatisierte Kundengewinnung funktioniert, muss allerdings immer wieder nachjustiert werden - wie alles im Leben. 

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