Website als eigene App - was bringt das?

Im Internet gilt, deutlicher als sonstwo, das große Universalgesetz: Mehr ist anders. Sobald irgendetwas viel vom Gleichen wird, ändert sich die Qualität, wird es fundamental anders. Eheleute wissen das. 

Apps sind so gesehen noch recht jungfräuliche Marketing-Instrumente bzw. als Marketing-Instrumente noch gar nicht so richtig in der breiten Masse entdeckt. Sie sind noch nicht nervig geworden, sondern strahlen immer noch ein bisschen den Glamour des Exklusiven und Besonderen aus. Vermutlich wird das noch einige Zeit so bleiben, bis dann auch dieser Drops geschluckt ist. 

Im Augenblick aber sind sie nur genial. Vor allem braucht eine App keine großen Besonderheiten aufzuweisen, um dennoch attraktiv zu sein. Wenn beispielsweise eine Volkshochschule ihr Veranstaltungsprogramm auf die Website stellt, könnte das jedermann jederzeit von jedem Gerät, PC, Tablet oder Smartphone, ansehen. Meistgenutzt wird von diesen dreien heutzutage das Smartphone. Wer öfter reinschauen will, könnte sich ein Lesezeichen anlegen, müsste nicht einmal die Adresszeile eingeben. Ziemlich einfach. 

Aber nicht einfach genug. Kaum jemand macht sich solche 'Mühe'. Es sind 3 Klicks zu viel - eine winzige Hemmschwelle, die sich aber auf die Besuchshäufigkeit der Seite gigantisch auswirkt. Ließe sich die Seite per Fingerwisch erreichen, direkt vom Hauptbildschirm aus, wäre das ein viel kürzerer Weg, nicht nur schneller, sondern auch schicker und ein bisschen cool. Apps bieten genau diesen kleinen Komfort. Immer. Und sei es nur, dass sie wie eine Art Lesezeichen auf dem Startbildschirm liegen. 

Interaktives Lesezeichen 

Allerdings ist eine App kein passives Lesezeichen, sondern eines, das von sich aus auf sich aufmerksam machen kann - per Push-Nachricht. Wenn sich jemand eine App auf sein Smartphone geladen hat, ist davon auszugehen, dass er prinzipiell an dem Angebot, was die App verheißt, interessiert ist. Folglich wird er die Push-Nachrichten, die er sich ja quasi selbst bestellt hat, in der Regel auch anschauen - zumindest einen kurzen Blick drauf werfen.

Dies ist der einfachste und direkteste Weg, hin und wieder mal auf sich aufmerksam zu machen.

Wer Facebook, Youtube, Twitter o.ä. als App auf seinem Smartphone liegen hat, erhält keinerlei Vorzüge gegenüber dem Zugang über die Internetseite. Viele Apps sind bilden nichts anderes ab als die eigene Internetseite, außer dass vielleicht die Navigation manchmal ein wenig vereinfacht ist. Schließlich sind Apps vornehmlich für's Smartphone gedacht, und also lässt sich die Seite maßschneidern für genau dieses Displayformat. Mehr muss da nicht passieren. 

APP-etizer

Die Hemmschwelle, sich eine App auf's Handy zu laden, ist denkbar gering - so gering wie nirgends anders sonst. Um jemanden in seinen E-Mail-Verteiler zu bekommen, muss sich derjenige seine E-Mail-Adresse in ein Formular eintragen und anschließend in der Bestätigungsmail auch noch den Link klicken. Die Verlustrate ist riesig.

Nicht so bei Apps. Ein Klick auf das App-Store oder Google-Play-Symbol, schon landet man im Shop, klickt noch einmal auf die App, und schon ist alles besiegelt.

Der App-Herausgeber verfügt dann zwar noch nicht über eine Kundenliste wie beim E-Mail-Marketing, kann ihn aber trotzdem in gleicher Weise ansprechen oder anpiepsen. Eine gute Überschriftenzeile in den Push-Nachrichten, ein Fingertipp auf die Nachricht, und schon kann derjenige auf einem Blogbeitrag landen oder bei einem Spezialangebot oder einer Lebensweisheit - was auch immer. Wer mag, kann dann immer noch - später - anbieten, sich in einen E-Mail-Verteiler o.ä. einzutragen. Zwingend notwendig ist es nicht mehr. 

Ortsabhängige Push-Nachrichten

Wenn die App gut gemacht ist, lässt sie sich koppeln an die Ortungsfunktion des Smartphones (falls sie eingeschaltet ist). Das ermöglicht, Push-Nachrichten mit einem kurzen 'bing' raus zu senden, wenn sich der App-Nutzer gerade in der Nähe des eigenen Geschäftes aufhält (falls es da etwas zu kaufen gibt). Für diesen Fall ist es gut, immer ein Sonderangebot vorzuhalten - und der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Beispielsweise könnte ein Gutschein per App zugespielt werden, der nur heute oder nur für die nächsten 3 Stunden gültig ist. Die Neigung, dann mal kurz vorbeizuschauen, wo man schon mal gerade so nahe dran ist, wird dadurch sicherlich wachsen.

Turbo für bezahlte Werbeanzeigen

Zur Zeit, da Apps erst in den Startlöchern stehen, protegieren Facebook und Co Werbeanzeigen, die auf Apps verweisen. Facebook findet das schick. Das Verhältnis des Konzers zu Werbeanzeigen ist ja ohnehin gespalten. Niemand zensiert so streng wie Facebook, dass es fast nicht möglich ist, überhaupt noch mit Anzeigen kraftvoll zu werben, ohne eingeschränkt oder gar gesperrt zu werden. Facebook will ja seine Nutzer nicht vergraulen, sondern ihnen möglichst Mehrwert bieten. Apps tun genau das. Eine Anzeige wird viel öfter angeklickt, wenn eine App in Aussicht steht. Sie wird öfter ausgespielt, weil Apps für die User attraktiver sind, und es kostet den Interessenten, der auf die Werbeanzeige reagiert hat, nicht viel, sich die App herunter zu laden. Manchmal wird sie auch einfach nur aus Interesse geladen, um zu sehen, was sie zu bieten hat. Kann man ja bei Nichtgefallen wieder löschen - aber das wird oft auch vergessen. 

Wer seine Unternehmens- oder Geschäftsentwicklung kraftvoll nach vorne bringen möchte, sollte auf dieses Werbeinstrument nicht verzichten. Es vereint einfach zu viele Vorteile in sich, selbst wenn die App nur den winzigen Zusatznutzen der Einfachheit zu bieten hat gegenüber der Website. 

Wer seine Unternehmens- oder Geschäftsentwicklung kraftvoll nach vorne bringen möchte, sollte auf dieses Werbeinstrument nicht verzichten. Es vereint einfach zu viele Vorteile in sich, selbst wenn die App nur den winzigen Zusatznutzen der Einfachheit zu bieten hat gegenüber der Website. 


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